
Das Kunstkonzept
Eine »Libelle« bewegt sich zwischen Kräutern, Gräsern und Blüten durch ein Palettenbeet des mobilen Museums-Gartens hinter dem Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen. Das Fluginsekt, eine Minikamera am Kopf, wird von Besuchern gesteuert.
So entstehen Videoclips aus der Position eines fliegenden Insekts. Zum Klang eines für die Kunstaktion komponierten Rondos, wird ein Video auf einen Monitor übertragen.
Zeitgleich wird der Libellenflug verfolgt – sowohl im Garten, als auch auf dem "Heuballen-TV" am Museumseingang. Dadurch wird der Garten direkt in das Museum mit eingebunden.
Ungewöhnliche Perspektiven
Phantasie und Spiel erlauben die Verwandlung beim Eintauchen ins Miniaturreich - zur Wahrnehmung von ungewöhnlichen Perspektiven. Zur Freisetzung individueller Assoziationen und um das Spielerische bei dem visuellen Erkundungsflug der Libelle nicht durch Illusionsrealistik auszubremsen, ist die »Libelle« formal reduziert gestaltet.
Das kreative Engagement des aktiven Besuchers besteht darin, sich auf die Magie des ursprünglichen, zweckfreien Spielens einzulassen.
Im Spiel vollzieht sich der Wandel. Wir sehen die Welt aus dem Blickwinkel eines kleinen Insekts, erleben neue, ungewohnte Sichtweisen.

Radikalität der Betrachtung
Die Radikalität des Betrachterstandpunkts ist eine Einladung zur intensiven Wahrnehmung des uns umgebenden Mikrokosmos. Denn die Welt der kleinen Dinge ist die Basis auch aller universalen Struktur. Und das visuelle Erleben kleiner Einheiten des großen Ganzen führt zu Einsichten in ökologische Zusammenhänge, bricht Alltagseinstellungen auf und sensibilisiert unser individuelles Bewusstsein für die Verantwortung, die wir als Bürger dieser Erde haben. Die Libelle als Lehrerin des Menschen.
Ihr Wahrnehmungsapparat macht sie zu einem visuell hoch spezialisierten Wesen. Zudem hat sie die Fähigkeit, im Flug stehen zu bleiben, seitwärts oder rückwärts zu fliegen. Dank dieser Fähigkeiten ist die Libelle insofern das ideale »Vehikel« unserer Kamera-Phantasiereise.
Sinnbilder der Metamorphose
Fluginsekten wie Libellen sind uralte Sinnbilder der Metamorphose: mit ihren Entwicklungsstadien vom Ei, über Larve, zur wunderschönen, flugtauglichen Imago verkörpern sie die Idee der Wiedergeburt und die komplexen Kreisläufe in der Natur.
Die Libelle, die ihre Haut mehrmals völlig abstreift, ist ein Symbol für die Fähigkeit zur steten Verwandlung. Denkpositionen und den Standpunkt zu wechseln, die Fähigkeit sich selbst neu zu erfinden, gibt uns Menschen Kraft für Veränderungen - und kreative Freiheit.

»Libellenflug im hackmuseums-gARTen« - Interaktive Videokunst-Aktion,
Eberhard Grillparzer,
März - Oktober 2012
Musik: »Libellenflug«, Komposition von Christoph Butz, 2012
3 "Libellen-Objekte"
"Heuhaufen TV", Installation am Museumseingang am 21.03.2012
Videokunst-Aktion:
Die »Libelle« mit Kamera bewegt sich durch ein Palettenbeet. Der Videoclip aus der Position eines Insekts kann auf einem Monitor im Museum verfolgt werden, wodurch der Garten ins Haus kommt. Der Medienkünstler Eberhard Grillparzer sensibilisiert für Wahrnehmung aus ungewöhnlichen Perspektiven. Libellenflug-Info2012.pdf
Veranstaltungen:
21.04.2012 - Museumsnacht - "Libellenflug und Heuballen-TV"
20.05.2012 - Internationaler Museumstag 20.Mai 2012
16.08.2012 - um 16 Uhr
13.09.2012 - um 18 Uhr
27.09.2012 - um 18 Uhr
Nach Abschluss der interaktiven Videokunst-Aktion im hack-museumsgarten werden die Video-Clips im Foyer des Museum gezeigt.
art@grillparzer.de www.grillparzer.de
Libellenflug-Info2012.pdf |